Dies ist ein (unvollständiger) Auszug aus dem gedruckten Buch .

In fernen Lande Toolistan leben größtenteils optimistische Menschen. Sie glauben fest daran, dass mit einem neuen Werkzeug das nächste Projekt schon sauber laufen wird. Sie vertrauen in die farbenprächtigen Broschüren der Hersteller, denn wer so teure Werkzeuge produziert, der wird sich wohl gut auskennen.

Andere Bewohner von Toolistan besitzen schon seit Menschengedenken einfache Hämmer. Sie laufen durchs Land und lösen mit diesem einen Werkzeug vielerlei Probleme: Sie hämmern damit Schrauben in Holzplatten, schlagen damit Unkraut aus Wiesen und können sich auch noch gegen böse Angreifer zur Wehr setzen. Sie behaupten, die meisten Probleme dieser Welt sähen ähnlich aus wie Nägel.

War Story

Ich habe unter (vorschneller) Werkzeugauswahl lange Zeit „gelitten“: Das Management eines meiner Kunden hatte beim (angeblichen) Marktführer das (angeblich) beste (und teuerste) UML-Modellierungswerkzeug für das gesamte Unternehmen lizenziert. Damit stand die Nutzung dieses Werkzeugs für jedes Projekt a priori fest – Alternativen ausgeschlossen. Aufgrund des hohen Preises musste wirklich jedes Projekt das Werkzeug fortan einsetzen – ob angemessen oder nicht. Leider zeigte das Werkzeug im Praxiseinsatz gravierende Schwächen, unter denen die Projekte ab jetzt zu leiden hatten. Etliche Projekte wären ohne dieses Werkzeug schneller am Ziel gewesen. Das obere Management war vom kollektiven Leiden natürlich ausgenommen, weil es nichts modellierte. Mehr als einmal habe ich für Managementpräsentationen sogar den Output des seltsamen Tools durch „Neuzeichnen“ ersetzen müssen. (GS)

Verwandte Muster

Wie war das mit den Kanonen und den Spatzen? Vorsicht: Viel Werkzeug für wenig System könnte zu viel des Guten und übertrieben sein.

Hinweis

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